Unsere Zahlen verdeutlichen, wie einschneidend sich die Pandemie auf die Kinder und Jugendlichen ausgewirkt hat: In der Saison 21/22 reisten doppelt so viele Kinder mit Gosnow.ch in die Schweizer Skigebiete als noch im vorpandemischen Winter 19/20. Die Schneesportlager ermöglichten den Kindern nach der langen Durststrecke unbeschwerte Tage mit ihren Klassenkameraden. Gemeinsame Schneeballschlachten, gemeinsame Pistenabfahrten, gemeinsame Spielabende – und alles, was sonst noch zu einem Lager gehört, – taten den Kindern offensichtlich gut. Schneesportlager bieten den Kindern nicht nur Bewegung im Schnee, sondern auch gemeinsame Erlebnisse, frische Bergluft und neue Erfahrungen – sowohl in sportlicher wie auch in sozialer und emotionaler Hinsicht. Sind es nicht genau diese Dinge im Leben, die zählen? Es freut uns daher umso mehr, dass viele Lehrpersonen während der pandemiebedingten Einschränkungen erkannt haben, dass gemeinsame Outdooraktivitäten, sorglose Tage in den Bergen, Sport und verschiedenste Erlebnisse im Schnee wichtige Ressourcen darstellen, die die Kinder stärken und fördern. Und dass es sich lohnt dafür zu sorgen, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler davon profitieren können.
Die Pandemie hatte nicht nur Einfluss auf unsere Werte, sondern auch auf unseren Zeithorizont. Heute planen wir weniger langfristig als vorher. Ziele stecken wir kurzfristiger und dynamischer – wir müssen schliesslich mit allem rechnen. Was dazu führt, dass wir immer wieder in kürzester Zeit neue Wahrheiten und Ideen in unseren Alltag integrieren müssen. Diese Unbeständigkeit bekamen auch unsere Mitglieder zu spüren: Die Rahmenbedingungen für Bergbahnen, Sportartikelproduzenten und Sportartikelfachhändler, Gruppenunterkünfte und Tourismusorganisationen veränderten sich im vergangenen Winter oft so rasch, dass immer wieder überfordernde Situationen entstanden. Sind wirtschaftliche und soziale Entwicklungen überhaupt noch langfristig planbar? Oder ist die Zeit gekommen umzudenken?
Die Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre haben uns gelehrt agiler zu denken und eigenverantwortlicher zu handeln. Diese Kompetenzen werden wir auch in den nächsten Jahren brauchen. Die gesellschaftliche Entwicklungen bringen neue Hürden ins Schulsystem, allen voran der sich verschärfende Lehrpersonenmangel. Viele Lehrpersonen sind schon jetzt «am Anschlag», sie brennen aus. Dies wiederum wirkt abschreckend auf alle, die sich für den Lehrerinnen-Beruf interessieren. Was bedeutet dies für die Schneesportinitiative? Werden die Lehrpersonen auch künftig genügend Ressourcen haben, um die Kinder in die Berge zu begleiten? Oder werden sie erst recht Dinge mit ihren Klassen unternehmen, die allen guttun? Vielleicht müssten sich die Schulen auch in dieser Situation vermehrt darauf besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben? Woran die Kinder wachsen? Vielleicht weist uns der Wertewandel, den die Pandemie angestossen hat, auch hier den richtigen Weg in die Zukunft unserer Kinder?
Ich persönlich bin überzeugt: Wenn wir unseren Kindern vermehrt «Lebensschulen» bieten – etwa durch Schneesportlager –, tragen wir indirekt zu ausgeglicheneren Schülerinnen und Schülern, besseren Beziehungen und mehr gegenseitiger Fürsorge und Empathie bei. Und damit indirekt zu weniger erschöpften und desillusionierten Lehrpersonen. Denn im Schneesportlager lernen Kinder Kompetenzen, die ein gutes Klassen- und Lernklima erst ermöglichen: Sie lernen sich gegenseitig zu helfen, Teil einer Gruppe zu sein, Regeln einzuhalten sowie sich und ihre Umgebung richtig einzuschätzen. Sie lernen, wie gut es ihnen geht, wenn sie Sport machen, wenn sie draussen sind und gemeinsam mit anderen etwas erleben. Diese Erfahrungen sind unbezahlbar und wirken sich positiv auf den Alltag in der Schule – und die Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen – aus.
Deshalb: Holen Sie die Kinder und Jugendlichen aus den Schulzimmern! Gehen Sie mit ihnen raus in die Natur und geben Sie ihnen die Möglichkeit, sich zu bewegen, mit ihren Klassenkameraden Spass zu haben und füreinander Verantwortung zu übernehmen! Melden Sie Ihre Klasse jetzt schon an: Unsere Angebote für Schneesportlager im kommenden Winter sind online. Die bisherige Nachfrage ist erfreulich. Vielleicht erreichen wir auch 2023 einen neuen Höchststand an vermittelten Schneesportlagern?
Damit Schulklassen und Lehrpersonen noch komfortabler mit Zug, Bus oder Postauto ins Lager reisen, entwickeln wir einen integrierten Gepäcktransport. Wir freuen uns sehr über diese elegante ÖV-Lösung: Sie macht ökologisch Sinn und vereinfacht es den Schulen, Schneesportlager zu organisieren und durchzuführen. Beides ist uns ein grosses Anliegen. Noch einfacher soll die Organisation künftig durch die Digitalisierung der Prozesse werden. Zudem werden wir 2023 die bestehenden Angebote im Bereich der Schneesporttage noch besser koordinieren. Unser Ziel ist es, unsere Förderangebote langfristig und nachhaltig im Schulsystem zu verankern.
Welche Herausforderungen und Chancen werden im nächsten Jahr auf uns zukommen? In welche Richtung führt uns der stete Wandel? Ich persönlich freue mich auf das Neue, das entsteht, wenn wir auch das «Alte» ins Leben integrieren. Wenn wir uns aufs wirklich Wichtige besinnen. Auf gemeinsame Erfahrungen in der Natur und die Gesundheit von Körper und Geist; auf Freundschaft und Verbundenheit.
Dies gilt übrigens nicht nur für Schulkinder, sondern ebenso für uns Erwachsene. Deshalb vergessen Sie auch in Zukunft nicht: Gehen Sie mit Ihren Liebsten raus in die Natur, bewegen Sie sich gemeinsam, erleben Sie etwas! Gönnen Sie auch sich regelmässig einen unbeschwerten Tag und lüften Sie Ihren Kopf an der frischen Luft. Denn in diesen Tagen ist nichts mehr sicher – ausser das wir uns vorwärtsbewegen.
Eure Tanja